Im Rahmen des zweiten Punktspieltages zogen die Altherren des Hermsdorfer SV in der Auswärtspartie in Bluno mit 0:2 (0:1) den Kürzeren und mussten somit wettbewerbsübergreifend die erste Niederlage im Kalenderjahr 2023 hinnehmen. Die Begegnung begann dabei viel-versprechend für die Hermsdorfer, denn bereits nach zehn Minuten landete ein schulmäßiger Kopfball von Christian Weise am rechten Innenpfosten des Blunoer Gehäuses.
Der zurückspringende Ball trudelte frei auf der Torlinie und die Grün-Weißen hatten den Torschrei schon auf den Lippen, doch irgendwie gelang es dem Stürmer nicht, das Spielgerät über die Linie zu bugsieren und die Gastgeber konnten in höchster Not den Toreinschlag doch noch verhindern. Weitere zehn Minuten später zeigte Glücksgöttin Fortuna, auf welche Seite sie ihre Sympathien heute offensichtlich verteilt hatte: eine verunglückte Flanke der Hausherren aus dem Halbfeld verwandelte sich als Torschuss-Bogenlampe, senkte sich über Torhüter Michael Stoll genau ins lange Ecke und landete am Innenpfosten direkt am Torwinkel, von wo aus die Kugel über die Linie sprang. Ein Tor aus dem sprichwörtlichen Nichts, doch für den HSV kam es noch dicker, denn kurz darauf musste Abwehrchef Rico Ruhland ohne Gegner-Einwirkung verletzungsbedingt ausscheiden. Die Begegnung auf dem holprigen Blunoer Rasen gestaltete sich sehr zerfahren, oft versprang der Ball bei dem Versuch, ein Kombinationsspiel aufzuziehen. Der HSV war um eine Antwort bemüht, doch ähnlich wie beim Pokalauftritt vor drei Wochen an gleicher Stelle, fehlte beim Spielaufbau häufig das Tempo und die zündenden Ideen. Der Gegner wirkte einfach entschlossener und bissiger in den Zweikämpfen und konnte dadurch den Spielfluss der Gäste immer wieder unterbinden und diese zumeist erfolgreich vom eigenen Tor fernhalten. Kurz vor dem Seitenwechsel bot sich Rico Kmoch nach einem Abwehrfehler des gastgebenden LSV dennoch eine gute Einschussmöglichkeit, doch er blieb auf dem schwierigen Geläuf etwas im Rasen hängen und traf den Ball nicht optimal, so dass diese Gelegenheit verpuffte. Zur Halbzeit musste auch noch Christian Weise verletzungsbedingt passen, trotzdem wollte der HSV diese Begegnung noch zu seinem Gunsten wenden. Allerdings gab es unmittelbar nach Wiederanpfiff den nächsten Dämpfer für die Gäste. Mit dem ersten (!) ernstzunehmenden Angriff im Spiel bauten die Gastgeber die Führung auf 2:0 aus – was für eine Effizienz! Der Angriff schien im Abwehrzentrum des HSV eigentlich schon geklärt, doch der Angreifer des LSV konnte den Ball in Bedrängnis noch aufs Tor spitzeln, so dass dieser mit einer eigenartigen Flugkurve unmittelbar neben den linken Pfosten im Hermsdorfer Tor einschlug. In der Folge mühten sich die Hermsdorfer redlich, dem Spiel noch eine Wendung zu geben. Es gelang phasenweise auch, Druck aufzubauen und die Gastgeber tief in die eigene Hälfte zu drängen, doch die großen Torgelegenheiten blieben aus. Die beste Möglichkeit bot sich dem unermüdlichen Mathias Messerschmidt nach feinem Doppelpass mit Dominik Zenker – sein flacher Abschluss strich nur um wenige Zentimeter am Tor vorbei. Bei der Direktabnahme von Daniel Kühne aus spitzem Winkel lag der Anschlusstreffer ebenfalls in der Luft, auch zwei weitere Distanzschüsse vom gleichen Spieler verfehlten das Ziel nur knapp. Zahlreiche weitere Schüsse aus der zweiten Reihe konnte der LSV-Torhüter problemlos parieren oder waren zu hoch angesetzt. Insgesamt bot sich aber auch in der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild wie in der ersten. Die Hausherren kauften dem HSV in Summe hinsichtlich Lauf- und Kampfbereitschaft den Schneid ab, waren oft den berühmten Schritt schneller am Ball und agierten galliger in den Zweikämpfen. Bei mehreren Konterangriffen der Heimmannschaft – oft auch in Überzahl – lagen weitere Treffer durchaus im Bereich des Möglichen, so dass der Sieg der Gastgeber letztendlich auch nicht als unverdient einzustufen ist. Für den HSV bleibt die Erkenntnis, dass in dieser Liga gegen jeden Gegner nur Erfolge mit großer mannschaftlicher Geschlossenheit und maximaler Einsatz- und Kampfbereitschaft möglich sind. Die nächste Gelegenheit für ein erfolgreiches Punktspiel bietet sich am Montag den 08. Mai 2023 gegen den DJK Sokol Ralbitz/Horka in Ottendorf-Okrilla.